GFB-Zukunftspreis: Offenes Haus der Kulturen e.V. erhält Hauptpreis für „Reallabor Kulturcampus“

Dreimal im Jahr werden kreative und impulsgebende Projekte mit dem GFB-Zukunftspreis der hessischen Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“ ausgezeichnet. Der Preis unterstützt Projekte in oder für Partnerkommunen, die einen Impuls für den Wohnungs- und Städtebau geben und der Allgemeinheit zugutekommen. Den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis der ersten Wettbewerbsrunde 2023 übergab Staatssekretär Jens Deutschendorf heute in Frankfurt an den Verein Offenes Haus der Kulturen für das Zwischennutzungsprojekt „Reallabor Kulturcampus“.

Mit dem Projekt könnte auf dem ehemaligen Campus der Frankfurter Universität ein Ort der Begegnung und kulturellen Vielfalt entstehen. Als Experimentierfeld für die zukünftige Entwicklung des Areals sind künstlerische, kulturelle und soziale Zwischennutzungen wie Nachbarschaftsgarten und Café, „Share-Campus“ und Projekträume, Ateliers sowie temporärer Wohnraum für Geflüchtete angedacht.

„Wir sehen hier ein großes und zukunftsweisendes Potenzial für die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern und neue Handlungsansätze in der Stadtentwicklung“, erklärte Staatssekretär Jens Deutschendorf als Vorsitzender der GFB-Zukunftspreis-Jury. „Durch die kreative Verknüpfung unterschiedlicher Nutzungen der öffentlichen Räume an diesem Standort kann ein herausragendes Projekt mit Strahlkraft über die Stadt Frankfurt hinaus entstehen, das einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert schafft.“

Die GFB-Zukunftspreis-Jury honoriert, dass sich durch eine Umsetzung des Reallabors wertvolle Impulse für den weiteren Ausschreibungsprozess des Kulturcampus ergeben könnten: Vorhandene lokale Initiativen und Akteure könnten die Ergebnisse dieses experimentellen Ansatzes der Stadtentwicklung in den weiteren Planungsprozess einfließen lassen und diesen konstruktiv begleiten.

Weiter erläutern die Mitglieder der GFB-Zukunftspreis-Jury, Andrea Jürges, stellvertretende Direktorin des Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main, Gertrudis Peters, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, und Jakob Sturm, Landesbeauftragter für die Entwicklung und Bereitstellung von Räumen für die Kultur- und Kreativwirtschaft: „Die Transformation unserer Städte ist bereits voll im Gange. Wir wollen die Kommunen im Großen Frankfurter Bogen mit dem GFB-Zukunftspreis dazu ermutigen, die Dynamik von Veränderungen für sich und die Stadtgesellschaft nutzbar zu machen. Beispielgebende Projekte, die gerade auf bestehende Räume und Prozesse neue und andere Sichtweisen eröffnen, haben das Potenzial für inspirierende Orte. Daher haben wir die Dotierung für das vielschichtige temporäre Nutzungskonzept „Reallabor Kulturcampus“ in Frankfurt des Vereins „Offenen Hauses der Kulturen“ auf 30.000 Euro festgelegt, um seine Chancen auf die Umsetzung der skizzierten Ideen zu unterstützen.“

Zwei weitere GFB-Zukunftspreise in Höhe von jeweils 10.000 Euro gingen an das „Wohnprojekt Kollektiv Leben – Kolle“ in Frankfurt sowie das Projekt „1. Maintaler Stadtforum: Maintaler Zukunft – Gemeinsam Stadt realisieren“ der Stadt Maintal.

Das „Wohnprojekt Kollektiv Leben – Kolle“ ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt mit 24 geförderten Wohneinheiten in Frankfurt-Griesheim. Das Gebäude ist flächensparsam konzipiert, ein Mobilitätskonzept ist Bestandteil des Projekts. Im Erdgeschoss des Gebäudes sollen Gemeinschafts-, Beratungs- und Kreativräume entstehen, um auch Angebote für Menschen in der Nachbarschaft zu schaffen und lokale Initiativen anzusprechen.

Mit dem „1. Maintaler Stadtforum“ hat die Stadt Maintal eine Workshop-Reihe zur Stadtentwicklung gestartet, um Bürgerinnen und Bürger sowie Akteurinnen und Akteure aus Politik und Verwaltung für die städtischen Handlungsfelder Mobilität, Wohnraum, Klimaschutz und soziale Infrastruktur zu sensibilisieren. Der Workshop fand Ende Februar dieses Jahres im Rahmen eines Bürgerwochenendes statt und bietet ein gelungenes Beispiel, um stadtentwicklungsbezogene Beteiligungsprozesse für die Bürgerschaft zu organisieren und durchzuführen.

„Mehr denn je brauchen wir kluge und kreative Zukunftsideen, Klima- und Ressourcenschutz müssen von Anfang an mitgedacht werden. Ebenso liegen mir ein gutes Zusammenleben und der soziale Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden am Herzen. Ich freue mich deshalb, dass wir zusammen mit und in den Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens einige der besten Ideen würdigen und umsetzen können, indem wir sie mit dem GFB-Zukunftspreis auszeichnen“, hielt Staatssekretär Deutschendorf abschließend fest.

 

GFB-Zukunftspreis
Anfang des Jahres 2022 ist der GFB-Zukunftspreis der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen an den Start gegangen. In jährlich drei Wettbewerbsrunden können insgesamt 150.000 Euro von der GFB-Zukunftspreis-Jury vergeben werden. Mit den Preisgeldern sollen kleinere – auch temporäre – Projekte in den aktuell 38 Partnerkommunen ermöglicht und größere Vorhaben gewürdigt werden. Auch Hochschulprojekte und Vorhaben von Vereinen, Institutionen oder ehrenamtlichen Gruppen können sich bewerben. mehr dazu

 

 

Foto: Urkundenübergabe für das Projekt „Reallabor Kulturcampus“ am 18. April vor Ort mit Jakob Sturm (Landesbeauftragter für Räume für die Kultur- und Kreativwirtschaft), Britta von der Recke (Offenes Haus der Kulturen e. V.), Anna Maria Mayerhofer (Architects for Future), Katharina Wagner (Planungsdezernat der Stadt Frankfurt), Gertrudis Peters (Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen), Dr. Tim Schuster und Flora Hochrein (Offenes Haus der Kulturen e. V.), Staatssekretär Jens Deutschendorf (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen), Andrea Jürges (Deutsches Architekturmuseum Frankfurt) (v.l.n.r.). © HMWEVW / Bernd Kammerer